Storchenberingung

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Am Freitag, den 6.Juli 2012 wurden die Iffezheimer Jungstörche vom Storchenexperten Stefan Eisenbarth beringt. Auch für die Kindergruppe der INI war dies ein tolles Erlebnis: sie konnten im Storchenfernsehen in der VR Bank jeden Handgriff der Beringung miterleben. Bestens zu sehen war z.B., dass die jungen Störche sich tot stellen, um etwaige Feinde zu täuschen. Eisenbarth erklärte den Kindern vorab Wissenwertes über die Störche. Wenn man z.B. einen frisch geschlüpften Storch mit Gummibärchen aufwiegen möchte, benötigt man ca. 80 bis 100 davon. Der Storch wiegt gerade mal so um die 80 Gramm. Innerhalb von 3 Monaten erreicht er, wenn die Storcheneltern genügend Nahrung finden, ein Gewicht von 4 Kilogramm. Pro Storchenkind schaffen die Storcheneltern pro Tag ca. 800 Gramm Nahrung heran. Am Anfang sind Heuschrecken die Hauptspeise. Wie viele davon müssen die Altstörche auftreiben, um den Hunger ihrer Küken zu stillen. So etwa nach 3 Monaten werden die Jungstörche von ihren Eltern wieder auf Diät gesetzt, denn ansonsten würden sie sich weiter füttern lassen und das Nest aus eigenem (Hunger)-Antrieb nicht verlassen. Jeder Jungstorch erhält einen Ring mit verschiedenen Daten, sozusagen einen eigenen Ausweis, damit er immer identifiziert werden kann. In einem geraden Jahr werden die Ringe am rechten Bein angebracht, in einem ungeraden Jahr links. Sofern ein Storch irgendwo gesehen und der Ring abzulesen ist, erhält die Vogelwarte Radolfzell, die für unseren Bereich verantwortlich ist, eine Nachricht. Auch die Person, die die Beringung durchgeführt hat, wird informiert. Und selbst für den Storchernexperten Eisenbarth ist es immer wieder eine Freude, wenn ein von ihm beringter Storch zurückkehrt und die Storchenpopulation in Baden-Württember g erhöht. Lobende Worte gab es von Eisenbarth für das Storchenprojekt der INI. Gemeinsam mit der Gemeindeverwaltung und den Iffezheimer Landwirten hat man vor nahezu 30 Jahren die Voraussetzung geschaffen, dass auf Iffezheimer Gemarkung ein Storchenpaar sich selbst ernähren kann. In anderen Gemeinden ist dies häufig nicht der Fall. Deshalb können Störche dort nur überleben, wenn man sie füttert. Und damit wird das „wilde Tier“ Storch quasi zum Haustier. Eine Entwicklung, die von vielen Tierschützern mit Skepsis betrachtet wird.