Storchenansiedlung

Wie im vergangenen Jahr hatte das Storchenpaar aus Winden in der Pfalz und aus dem südbadischen Volkertshausen Anfang März wieder ihr altes Zuhause auf dem Iffezheimer Schlauchturm bezogen. Von den drei im April ausgeschlüpften Jungen sind leider nur noch zwei Jungstörche am Leben. Vermutlich hatte der Kleinste keine Überlebenschance und wurde deshalb aus dem Nest gestoßen. Die beiden verbliebenen Jungstörche werden zurzeit von den Storcheneltern nahezu rund um die Uhr gefüttert. Das ist auch notwendig, denn wie Storchenexperte Stefan Eisenbarth bei der Beringung der Beiden feststellte, müssen sie noch gewaltig zulegen. Mit der bevorstehenden Wiesenmahd wird es für die Störche einfacher Futter für ihren Nachwuchs zu beschaffen. Die Beringung selbst machte in diesem Jahr eine „Vogelberingungsauszubildende“. Rieke Hohmann aus Osnabrück, die in Karlsruhe an der PH studiert, hat bereits große Erfahrung im Naturschutz durch ihr freiwilliges, ökologisches Jahr auf der Insel Wangeroog und durch ihre Bachelor-Arbeit über den Konflikt zwischen Brutvögeln und Menschen am Alfsee in Niedersachsen. Und doch muss sie für den Erwerb des „Vogelberingerscheines“ praktische Erfahrung nachweisen. Deshalb ist sie zurzeit mit dem ehrenamtlich tätigen Storchenbeauftragten Stefan Eisenbarth aus Gernsbach in der Region zwischen Karlsruhe und Iffezheim auf Jungstorchberingungstour. Insgesamt hat sich die Storchpopulation in Baden-Württemberg wieder stabilisiert und hat den höchsten Stand seit den siebziger Jahren erreicht. „Dazu beigetragen haben sicherlich auch viele Maßnahmen zur Schaffung von Nahrungsangeboten für den beliebten Vogel, wie z.B. die Extensivierung von Wiesen“, so der Naturschützer aus Gernsbach.